Wann ist Tanken am günstigsten?
Die Anreise in den Urlaub erfolgt dieses Jahr wahrscheinlich aufgrund von Corona noch stärker mit dem eigenen Auto. Daher ist die Frage, wie man beim Tanken Geld sparen kann, besonders relevant. Ein wesentlicher Faktor ist da sicher die richtige, sprich günstige, Tankstelle. Dazu gibt es genügend Apps und Webseiten, mit denen man ebendiese Tankstelle aktuell herausfinden kann. Aber wann ist der beste Zeitpunkt?
Vormittags oder nachmittags, unter der Woche oder am Wochenende - wann tankt man günstiger?
Die natürliche Anlaufstelle für solche Fragen ist in Österreich der ÖAMTC, der dazu z. B. in einer Presseaussendung vormittags, bzw. Sonntag oder Montag empfiehlt. In Deutschland scheint die Sache anders zu sein, dort tankt man laut ADAC abends am günstigsten.
Wie kann man als Datenspieler diese Frage beantworten?
In Österreich müssen die Tankstellen ihre Preise an eine zentrale Stelle, den Spritpreisrechner der E-Control melden. Über diese Seite kann man dann auch für ein gewisses Gebiet die jeweils 5 günstigsten Tankstellen abfragen. Dankenswerterweise geht das auch via einer API.
Ich habe nun rund einen Monat lang stündlich diese Daten für meine Heimatregion, den Bezirk Mödling, abgefragt. Damit kann man die Frage nach dem günstigsten Zeitpunk fürs Tanken also mithilfe von Daten beantworten.
Bzgl. des Benzinpreises gibt es in Österreich noch eine Regel, deren Auswirkung sich in den Daten zeigen wird: der Bezinpreis darf zwar täglich beliebig oft gesenkt werden, eine Erhöhung ist allerdings nur um 12 Uhr mittags erlaubt.
Was hat das Spielen mit den Treibstoffdaten ergeben?
Der ÖAMTC hat mit seinem Tipp im allgemeinen recht, Sonntag Nachmittag und Montag Vormittag sind die besten Zeiten. Interessant ist auch, dass der Preisunterschied je nach Wochentag und Uhrzeit deutlich größer ausfällt, wenn man statt des Preises der jeweils günstigsten Tankstelle, den Durchschnitt der 5 günstigsten betrachtet. Das gilt besonders für die tägliche Erhöhung um 12 Uhr.
Die Ergebnisse sind für Diesel und Super recht ähnlich, bei Super sind lediglich die Preisschwankungen ein bisschen größer. So liegt die Schwankungsbreite für Super bei fast 5 Cent pro Liter, bei Diesel bei fast 4 Cent, jeweils für den Durchschnitt der 5 günstigsten Tankstellen. Bei einer Tankgröße von 60 Litern kann der Unterschied also fast 3 Euro ausmachen. Beziehungsweise rund 4 - 5 % bei einem Treibstoffpreis von grob 1 Euro.
Das Notebook
Wie gewohnt gibt es das entsprechende IPython Notebook in 3 Varianten:
- Via nbviewer eine statische Variante
- Via mybinder online selbst herumspielen. Kleine Warnung, mybinder ist ein tolles, gratis Service, um online Notebooks auzuführen, es ist aber auch recht langsam. Insbesondere der erste Aufruf der Seite dauert recht lange, da hier erst mal ein viruteller Server gestartet werden muss.
- Herunterladen des entsprechenden IPython Notebooks, zum Selberherumspielen, vorausgesetzt man hat IPython und Co. installiert. Falls weitere Files benötigt werden, sind diese via Github verfügbar.